Wer Anwalt werden möchte, wird sich früher oder später die Frage stellen, wie eigentlich der Arbeitsalltag in einer Kanzlei aussieht. Grundsätzlich kann man dafür keine Pauschale Antwort geben, da es von Kanzlei zu Kanzlei unterschiedlich ist und auch abhängig von der dort ausgeführten Tätigkeit und das jeweiligen Rechtsgebietes ist. Dennoch gibt es ein paar grundlegende Dinge, die in vielen Kanzleien ähnlich sind. Dieser Beitrag zeigt, welche das sind.
Die Organisation einer Kanzlei
Als Neueinsteiger in einer Kanzlei arbeitet man zunächst an den Fällen des zugeordneten Partners mit, der auch zugleich der Vorgesetzte und Mentor ist. Die meisten Kanzleien arbeiten in Teams an ihren Fällen, so dass neue Rechtsanwälte nach dem Prinzip „Training on the Job“ eingeführt werden können. Erfahrene Rechtsanwälte fungieren in dieser Rolle als Mentor und geben ihre Erfahrung an den Nachwuchs weiter. Besonders zu Beginn in einer neuen Kanzlei und der Übernahme der ersten Mandate besteht die Hauptarbeit in erster Linie aus der Einarbeitung in die Mandate. Dafür bedient man sich überwiegend an öffentlichen Recherchequellen, aber auch an dem bereits erstellen Archiv der Kanzlei. Das Knowledge oder Knowhow Management ist ein wichtiger Punkt in fast allen Kanzleien.
Die Aufgaben in einer Kanzlei
Es lässt sich pauschal nicht beantworten, was zu den Aufgaben in einer Kanzlei gehört, denn ausschlaggebend dafür sind in erster Linie der Schwerpunkt der Kanzlei und das jeweilige Rechtsgebiet. Ein Anwalt für Strafrecht wird einen ganzen anderen Alltag haben als ein Fachanwalt für Bankrecht. Fakt ist allerdings, dass in den wenigsten Fällen langweilig werden wird und kein Alltagstrott einkehrt. Die Mandate können oft sehr vielfältig sein und Sachverhalte müssen aus verschiedenen Blickrichtungen betrachtet werden.
Pauschal wird in einer Kanzlei fast gar nichts erledigt. Besonders große Projekte, an denen man meist mehrere Wochen arbeitet, erfordern eine gute fachliche Expertise und verlangen von Neuankömmlingen einiges ab. Weiterhin beschäftigt sich ein Anwalt in einer Kanzlei aber auch mit Recherchen, Gesprächen mit Mandanten, Antwortschreiben an gegnerische Kanzleien und die Erstellung von Gutachten. Häufig müssen auch Kollegen aus anderen Rechtsgebieten in ein Mandat mit einbezogen werden.
Gibt es überhaupt einen richtigen Alltag?
Abschließend muss man sich die Frage stellen, ob es in einer Kanzlei überhaupt einen typischen Arbeitsalltag gibt. Typische und sich wiederholende Aufgaben werden in der Regel von Helfern erledigt. Der Rechtsanwalt selbst steht jeden Tag vor neuen Herausforderungen und sich ändernden Gesetzgebungen. Von einer Routine oder einem Alltag kann man hier nicht wirklich sprechen. Fakt ist, dass der Job als Anwalt deutlich komplexer ist, als den ganzen Tag nur in Gesetzesbüchern nachzulesen.
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